Willkommen auf Landesrundfunk.de
Auf diesen Seiten werden konstruktive und sachliche Artikel und Infos über den öffentlichen Rundfunk veröffentlicht. Das Projekt liegt mir seit vielen Jahren am Herzen und entsteht nun aus zeitlichen Gründen über eine längere Perspektive wahrscheinlich im Laufe des Jahres 2025. Einige Artikel wird es vorher geben:
1.6.2024 – Warum gute Ausbildung für junges Programm wichtig ist
Mit dem Angebot von funk (und ähnlichen Programmen wie beispielweise Bremen Next) hat der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Deutschland etwa 2016 Jugendliche und junge Erwachsene als gleichwertige Zielgruppe zu der klassischen Programmvermittlung (an)erkannt. Wie bereits zwanzig Jahre zuvor mit dem Kinder- und Jugendkanal KiKA tragen ARD und ZDF dort gemeinschaftlich die Programmgestaltung für eine altersspezifische Ansprache einer Zielgruppe, die sich nurmehr bedingt mit dem herkömmlichen Angebot der Hauptprogramme identifizieren kann. Neben der unkonventionelleren Aufmachung stellen vor allem Themen aus der kulturellen Lebenswirklichkeit den überwiegenden Teil der gewünschten Alleinstellung dar, typische öffentlich-rechtlich Themen insbesondere aus dem Bereich der Politik finden hingegen nur am Rande statt. Dennoch erfahren diese im Kern journalistischen Formate zunehmend Verbreitung als Ausgründung eigener Social-Media-Kanäle – Radio Bremen ist erfolgreich mit dem Format "What the fact" und der WDR startet nun ein bereits im Titel ankündigendes "deeperes" Format: "Mit „Planet Politics“ bekommt die Zielgruppe (16 bis 24 Jahre) politische Informationen dort, wo sie sich aufhält", heißt es in der Pressemitteilung über das neue TikTok-Angebot, präsentiert in, wie es weiter heißt, "lockerer „Streamer-Atmosphäre“ im Neon-Look, die der Zielgruppe durch Livestreams vertraut ist", um "eine vertrauenswürdige Quelle für die Nutzerinnen und Nutzer zu sein und Desinformation entgegenzuwirken – auf einer Plattform, auf der Inhalte in der Regel ungeprüft, verkürzt oder gar faktisch falsch in die Welt gesetzt werden können."
Weil es diese Form der Programmpräsentation im vertrauten Fernsehstudio so nicht gab, hat man sich die letzten Jahre mit Vorliebe bei heute journalistisch Wirkenden bedient, welche mit erfolgreicher Reichweitengenerierung bei Streaming-Portalen eine Expertise in entsprechender Anmutung aufbauen und diese so in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk hineintragen konnten. Ihrerseits sollen diese Medienschaffenden nun also öffentlich-rechtliche Inhalte in die Programmpräsentation zurückholen, ohne jedoch persönlich eine klassische akademische Laufbahn durchlaufen zu haben. Dass es bei diesem handwerklichen Widerspruch folgelogisch auch einen weiteren zur oben formulierter Zielsetzung gibt, zeigt eindrucksvoll ausgerechnet der erste veröffentlichte Beitrag im neuen Kanal: In diesem Video werden ausgehend von einem widerlegten Gerücht zwei tatsächliche Möglichkeiten aufgezeigt, bei denen ein Stimmzettel bei der bevorstehenden Wahl zum Europa-Parlament unbeabsichtigt ungültig wird – und eine weitere, die sich beim WDR (aller Wahrscheinlichkeit nach genauso unbeabsichtigt) als Desinformation ausgedacht wurde. Oder, um es wieder mit der Pressemitteilung zu formulieren, "dass das schneller geht, als einige vielleicht denken."